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Das gibt`s doch nicht schon wieder, oder?

Doch, immer wenn das Jahr zu Ende geht und Weihnachten vor der Türe steht, lohnt es sich besonders, diesen Termin – Eröffnung der Verkaufsausstellung „ Lauter Minis “ in den Kalender zu notieren und im Forum für Kunst vorbei zu schauen.

Mehr als 600 (!) handsignierte Originale von über 67 Künstlerinnen und Künstlern zu Sensationspreisen zwischen 2.50 und 10 Euro, je nach „Zuschlag“.

Beteiligt sind nach heutigem Stand von A wie Christian Adam über Rosemarie Armbrust, Dorothea Arnold, Bettina Bätz, Günther Berlejung, Harald Berlinghof, Ursula Blaha, Gabi Blinne, Peter Borkenhagen, Luitgard Borlinghaus, Sophie Brandes, Rolf Buwing, Michaela Cremer, Irene Cuny, Angelika Dirscherl, Hella Ebing, Stefan Filsinger, Chrisy Grambitter, Gisela Hachmann-Ruch, Rainer Hahn, Gertrud Hildebrand, Heiko Hofmann, Dik Jüngling, Manfred Kästner, Monika Klein, Dirk Klomann, Thorsten Knebel, Margit Krammer, Monia Krüchten, Caroline Laengerer, Petra Lindenmeyer, Gloria Mai, Philine Maurus, Ada Mee, Klaus Meyer, Walter Mink, Ellis Neu, Elisbeth Ochsenfeld, Ron Otter, Roswitha Pape, Hildegard Parekh, Hilde Peetz, Rolf Pflüger, Siegfried Reißing, Lena Reutter, Manfred Riederer, Rita Roeßling, Sigrid Rossmann, Kornelia Roth, Brigitte Satori-Constantinescu, Werner Schaub, Ludwig Schmeisser, Katja Schmid-Herle, Ursula Schnell-Schmidt, Lynn Schoene, Lilo Schweizer, Klaus Staeck, Raingard Tausch, Ralph Troendlin, Andrzej Urbanski, Vera v.Reitzenstein, Marisa Vola, Marina Volkova bis W wie Elke Wassmann, Felicitas Wiest, Grete Werner-Wesner – und es werden natürlich noch ein paar mehr, bis zum 17.12.

Die Exponate – alle im Postkartenformat – können am Samstag, den 16.12., zwischen 15 und 18 Uhr besichtigt werden; zu kaufen sind sie aber erst am Sonntag, den 17. Dezember, ab 11.00 Uhr im FORUM für KUNST, Heiliggeiststr. 21 in der Heidelberger Altstadt (nicht weit vom Rathaus).

Für nur 10 Euro das Stück. Jede halbe Stunde werden sie billiger, ab 13 Uhr kosten sie nur noch 2.50 Euro - soweit noch vorhanden.

Wer an diesem Sonntag nicht kommen kann, hat in der folgenden Woche, von Dienstag bis Sonntag, jeweils von 14 bis 18 Uhr, am Donnerstag sogar bis 22 Uhr Gelegenheit, sich mit solch originellen Weihnachtsgeschenken einzudecken.

Letzter Ausstellungs- bzw. Verkaufstag ist Samstag, der 23. Dezember 2006

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Gisela Hachmann-Ruch


Roswitha Josefine Pape

Roswitha Josefine Pape
„Folgenschwer“

Der Ausstellungstitel „Folgenschwer" beschreibt die Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden oder deren Folgen, die in der zeitgenössischen Kulturszene nur am Rande statt findet. Zu den beiden Mitgliedern der Künstlergruppe 79, Roswitha Josefine Pape und Klaus Staeck wurden zwei Gäste eingeladen, nämlich Hadmut Bittiger und Wolfram Odin, beide aus Berlin.

Hadmut Bittiger widmet sich mit ihrer Wandarbeit „Flüchtlingsstimmen“ der Ambivalenz zwischen kollektivem Schicksal und individueller Betroffenheit.

„Duldung, das ist nur ein Visum für 6 Monate. 6 Monate hast Du keine Arbeitserlaubnis, Du hast nichts. du bis 10 Jahre lang (hier) wenn Du eine Duldung hast (für) 6 Monate – wie kannst Du denken oder was kannst Du machen?“

Auf mehreren Quadratmetern Wand erstrecken sich Reihen identischer, transparenter Einheiten, dicht an dicht, gefüllt mit nichts als einem Soundmodul, an dem Kabel und ein Knopf hängen. Eine Batterie identitätsloser, uniformierter Platzhalter, die zugleich weggeschlossen und zur Schau gestellt wirken. Auf Knopfdruck ertönen die Originalstimmen der Flüchtlinge. In brüchigem Deutsch oder ihrer Landessprache ertönen kurze Statements: über das Warten ins Ungewisse, über ihr Leben in Berlin, über die Familie, Kinder, Schule, Beruf und Ausbildung. Der Betrachter muss auf sie zugehen, sich oft mühen zu verstehen und wird, je mehr Stimmen er abhört, einen umso lebendigeren Eindruck von der Situation der Geduldeten erhalten.

Wolfram Odin kontrastiert in seiner Bodeninstallation Kopien von Tapetenmustern diverser Waffendarstellungen mit Inseraten für Waffenverkäufe aller Art und stellt der behaglichen Häuslichkeit die Realität potenzieller Gewaltanwendung entgegen. Waffen als Grundlage kriegerischer Voraussetzung sind Teil globaler ökonomischer Prozesse – die größten Waffenhändler neben den USA, Russland und China sind Frankreich und Deutschland (die friedfertigen Vertreter des „alten“ Europa).

Die medial vermittelte Realität des Irakkrieges ist Thema der Holzschnitte von Roswitha Josefine Pape. Die sich laufend ändernden Bildeinstellungen aus einer Nachrichtensendung splittet sie auf in stille Einzelbilder, an deren Rändern sich zum Teil Textbänder zeigen, die von den Nachrichtensendern bekannt sind. Das Farbfernsehbild wird auf Schwarz-Weiß reduziert, gedacht auch als Methapher für ein politisches Schwarzweißdenken, aber auch als Abgrenzung zur bunten Flut des Grauens. Die stillen Bilder gewähren Einhalt und mahnen zum Nachdenken.

Klaus Staeck , gewissermaßen der Klassiker unter den kritischen Künstlern, befasst sich mit seinen Plakaten nicht nur mit den Voraussetzungen für Kriege, nämlich der Rüstungsindustrie, die „nicht vom Frieden spricht“ sowie den Generälen, deren Sandkastenspiele „ziemlich teuer“, aber auch bittere Wahrheit sind. Er nimmt auch das Thema Irakkrieg auf, sowohl aus ökonomischer Sicht als Beweis für die „Stärke der deutschen Wirtschaft“ als auch aus ökologischer Sicht, mit der Rauchfahne als Symbol von Umweltzerstörung.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 17. November. 2006, 20:00 Uhr eröffnet; zur Einführung spricht Dr. Christmut Präger.

Letzter Ausstellungstag ist Sonntag, der 10.12.2006.

Das Forum für Kunst, Heiliggeiststraße 21, ist Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr, und am Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet.

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Alles Klar

Der Ausstellungstitel „Alles Klar" beschreibt mit diesem gängigen Ausdruck ein Konzept, das die Auseinandersetzung mit strengen Kompositionsregeln, auf Einfachheit und Flächigkeit reduzierten Formsetzungen und Urzeichen wie Kreuz, Viereck, Kreis zum Zentrum der künstlerischen Bildaussage macht.

Zu den beiden Heidelberger Künstlerinnen Gisela Hachmann-Ruch und Monika Klein wurden zwei Gäste eingeladen:

Der aus Mutterstadt bei Ludwigshafen stammende, heute in Berlin lebende und mit dem Hannah-Höch-Preis ausgezeichnete Künstler Manfred Gräf, dessen konkrete Sprache das Bild in seiner Zweidimensionalität ernst nimmt, die Darstellungsmittel auf Strich und Farbe reduziert und in präziser Rhythmik intensive Bildereignisse von hoher Konzentration schafft.

Dazu der in Weinheim lebende Künstler Heiner Weiner, der viele Jahre an der Fachhoch-schule für Gestaltung in Mannheim lehrte und aktiv das Profil des Künstlerbundes Rhein-Neckar prägte. Seine zweidimensionalen Arbeiten. Farbdiagramme in der Vernetzung von Linie und Fläche werden von mathematischen Grundformen bestimmt. Diese Grundein-stellung versucht er auch auf die Gestaltung räumlicher Objekte anzuwenden. Horizontale und vertikale Strukturen bezeichnen gleichsam im „Ausschnitt" unendliche Muster sich beliebig ausbreitender Cluster. Arbeitsbegriffe wie: Muster, Ornament, Pattern, Cut, sind im Arbeitsfeld bei der Entstehung der Arbeiten visuelle Hilfsbezeichnungen auf dem Weg zum abgeschlossenen Objekt.

Gisela Hachmann-Ruch benutzt in ihren Stempeldrucken ein abstraktes Formrepertoire, das im Hinblick auf die Ambivalenz von Bedeutungen und deren Assoziationen untersucht wird. Diese Formelemente lassen sich variabel kombinieren, drehen oder spiegeln, es entstehen Leerräume, die sowohl positiv als auch negativ gesehen werden können und oft erstaunlich gegenständliche Deutungen offenbaren.

Auch Monika Klein konzentriert sich bei ihren Radierungen auf die Spannung zwischen Ruhe und Bewegung, Fläche und linearer Struktur. Streng abgegrenzte monochrome Farbflächen von erdigem Rot oder tiefem Schwarz unterteilen die Bilder, treten in Beziehung zu Linien, Zeichen" Hell steht neben Dunkel. Es entstehen formale Konfrontationen und harmonische Gleichgewichte.

Die Ausstellung wird am Freitag, den 20.10. 2006, um 20:00 Uhr eröffnet.
Zur Einführung spricht Werner Marx, Kunsthalle Mannheim.

Letzter Ausstellungstag ist Sonntag, der 12. 11.2006.

Das Forum für Kunst, Heiliggeiststraße 21 in Heidelberg ist Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr und am Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet.

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Gisela Hachmann-Ruch, Ergänzungen 1

Heiner Weiner, gelb über blau
Gisela Hachmann-Ruch, Ergänzungen 1

Monika Klein

Susanne Klary

Werner Schaub

Plakat - Aktion "WAHLAUFRUF"

In Heidelberg ist die OB-Wahl in vollem Gang. Das betrifft alle Bürgerinnen und Bürger, natürlich auch die Mitglieder der Heidelberger Künstlergruppe.

Die Wahl ist selbstverständlich eine Privatangelegenheit und das Werben für Positionen wird den Kandidatinnen und Kandidaten überlassen.

Aber, wählen gehen stärkt die demokratische Partizipation und die Plakat - Aktion der Künstlerinnen und Künstler zielt genau darauf.

Die Plakate der vier aussichtsreichsten Kandidatin und Kandidaten wurden künstlerisch überarbeitet, geschmückt, collagiert, verfremdet und signiert. Darauf dann erkennbar der Aufdruck: Wahlaufruf, zusammen mit dem Signet des Forum für Kunst, Heidelberg.

Die Eröffnung dieser Vernissageausstellung ist am Montag, den 16. Oktober, 17:00 Uhr im Forum für Kunst – quasi in Sichtweite zum Rathaus.

Dr. Jürgen Dieter, Prof. Dr. Caja Thimm, Dr. Arnulf Weiler-Lorenz und Dr. Eckhart Würzner werden die Ausstellung gemeinsam mit kulturpolitischen Statements eröffnen.

Für die künstlerischen Plakate zeichnen verantwortlich: Rolf Buwing, Gisela Hachmann- Ruch, Gertrud Hildebrand, Manfred Kästner, Petra Lindenmeyer, Susanne Klary, Verena Klary, Monika Klein, Philine Maurus, Roswitha Pape, Werner Schaub, Lynn Schoene, Ludwig Schmeisser, Dik Jüngling, Klaus Staeck

Nach der Vernissage kommen die Plakate im öffentlichen Raum zur Verwendung; vorhandene Plakate im Bereich der Altstadt werden mit den künstlerisch Gestalteten überklebt.

Falls diese schneller als gewünscht „Liebhaber“ finden und aus dem Stadtbild verschwinden – eine kleine Broschüre, die im Forum für Kunst erworben werden kann, hilft die Erinnerung wachzuhalten.

In der Presse: (Bitte groß klicken!)
Rhein-Neckar-Zeitung

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Behaust – unbehaust

Am Freitag, den 15. September 2006, 20:00 Uhr, eröffnet die Heidelberger Künstlergruppe die Ausstellung „Behaust – unbehaust“ mit Arbeiten von Sophie Brandes, Cornelius Fraenkel, Claus Messmer, Marina Volkova und Elke Wassmann.
Zur Einführung spricht die Kunsthistorikerin Maria Lucia Weigel.

Bei der Betrachtung des Themas „Behaust - Unbehaust“ ist formal von der Form des Hauses auszugehen als erstem schutzgebenden Raum der sesshaft gewordenen Menschen nach Jahräonen schutzlosen Umherziehens nomadisierender Jäger und Sammler.

Das Haus ist als Nachbildung primärer Behausung und Behaustheit des menschlichen Lebens in der mütterlichen Gebärmutter zu verstehen. Sein Symbolwert erschließt sich in dem Bild der Traumanalyse, wo das Haus als Symbol steht für die Komplexität menschlichen Lebens schlechthin.

Wir sprechen vom Körper als dem Sitz (der Behausung) der Seele und beschreiben die Kirche gern als das Haus des Herrn.

Das Haus ist demnach ein zentraler Ort der Einkehr, des Rückzuges und Schutzes.

Eine Gegenwelt zur uns umgebenden Umwelt, in der Betriebsamkeit, Wandel und Lärm vorherrschen.

In unserem Haus sind wir für uns. Das Haus bietet uns Intimität, Ruhe und ein Maß an Selbstverwirklichung wie kein anderer Ort.

Aber reicht es aus, wenn diese Grundbedingungen menschlicher Existenz erfüllt sind, um sich „behaust“ zu fühlen?

Es scheint eher, als müsse man den Raumbegriff erweitern. Es muss so etwas wie den „rechten Ort“, die richtige Stelle geben, um von einem echten Gefühl des „Behaustseins“ sprechen zu können.

Das Dorf, die Stadt, eine Region. Einen Ort, an dem man uns kennt und schätzt. Verlieren wir diesen angestammten Ort als Folge von Krieg, Flucht, Vertreibung, fallen wir in den Zustand des Unbehaustseins zurück. Das bedeutet Gefahr für Gesundheit und Leben, Verlust sozialer Bindung, am Ende Verlust von Identität.

Immer deutlicher zeigt sich, wie komplex das Thema Behaust/Unbehaust tatsächlich ist. Immer eng verbunden mit den Bedingungen menschlicher Existenz fallen auch Bereiche ins Auge, die unsere Empfindung von Behaustsein stören, wenn nicht zerstören:

Sind wir verfolgt, oder zumindest nicht gern gesehen aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Ähnlichem werden wir kaum ein Gefühl des Behaustseins entwickeln.

Gefühle globalen Unbehaustseins löst das Wissen um die von Menschen selbst herbeigeführte Gefährdung unseres Planeten aus: der Raubbau an den Ressourcen Luft, Wasser und Land; das uneindämmbare Bevölkerungswachstum, die Gefährdung durch unbeherrschbar werdende Energien, Kriege, die drohende Klimakatastrophe.

Unbehaustheit ist demnach sowohl ein Zustand als auch eine Empfindung, der jeder einzelne Mensch sich ständig ausgesetzt sieht, solange er auf dieser Welt ist. Seit der Vertreibung aus dem Paradies.

Die Ausstellung ist zugänglich Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 22.00 Uhr.

Letzter Ausstellungstag ist Sonntag, der 15. Oktober 2006.

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Behaust/Unbehaust

Günter Stachowsky

Armin Stähle

Schön – Schrift?

Am Freitag, den 28. Juli 2006 um 20:00 Uhr eröffnete die Heidelberger Künstlergruppe die Ausstellung mit Malerei, Zeichnung und Fotografie von Gotthard Glitsch, Christian Greising, Wolf Heinecke, Gloria Mai, Günter Stachowsky, Armin Stähle.

Schrift war und ist seit ihrer Erfindung bzw. Verbreitung nicht nur ein Träger von Erinnerungen, von Neuigkeiten oder Banalitäten, sondern gerade auch in der Bildenden Kunst vielseitig zur Verwendung gekommen.

Entsprechend dem Titel der Ausstellung sind die gezeigten Arbeiten im weitesten Sinne skriptural und entsprechend der Beschreibung des „Fraktalen“ strukturiert, die im Brockhaus nachzulesen ist:
„Ein solches Objekt ist weder ganz Fläche noch ganz Linie bzw. weder ganz Körper noch ganz Fläche, sondern liegt irgendwo dazwischen ..... Ihnen ist die Eigenschaft gemein, daß ihre Begrenzungslinie bzw. Oberfläche nicht glatt, sondern in charakteristischer Weise strukturiert ist.

Zu sehen z.B. in den Graphitzeichnungen von Wolf Heinecke (Landschaften), den fein gestrichelten Radierungen von Gotthard Glitsch oder den geschriebenen Mischtechniken von Gloria Mai (Aufzeichnungen). Ähnlich in den Arbeiten von Armin Stähle, die an fernöstliche Schriftbilder oder an Notenblätter erinnern sowie den schwarz- weiß Fotografien von Günter Stachwosky.

Die Ausstellung ist zugänglich Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 22.00 Uhr.

Letzter Ausstellungstag war Sonntag, 20. August 2006.

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SKULPTUR UND FOTOGRAFIE

Vera von Reitzenstein und Walter Mink

Die Heidelberger Künstlergruppe 79 eröffnete am Freitag, 30. Juni 2006 um 20:00 Uhr die Ausstellung Skulptur und Fotografie im „Forum für Kunst“, Heiliggeiststraße 21 in der Altstadt.

Bei dieser gemeinsamen Ausstellung mit der Bildhauerin Vera von Reitzen-stein zeigt der Bildhauer und Fotograf Walter Mink Arbeiten, in denen er sich mit „Reflexionen“, visuell und inhaltlich, auseinandersetzt.

Die bildhauerischen Werke beziehen sich auf den materiellen und architektonischen Zusammenhang von Stein und Glas. In den fotografischen Werken wird das Thema „Reflexionen“ aufgegriffen durch die Ablichtung von Symbolen und Gegebenheiten, die aus ihrem eigentlichen Zusammenhang genommen zu einer veränderten Aussage kommen.

Vera von Reitzenstein präsentiert vorwiegend konkret – konstruktive Skulpturen aus Sandstein und Marmor, dazu aber auch farbige und schwarz-weiße Flachreliefs aus Holz, die an der Wand zum hängen kommen.

Die Ausstellung ist zugänglich Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 22.00 Uhr.

Letzter Ausstellungstag war Sonntag, der 23. Juli 2006.

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Vera von Reitzenstein



Lebendiger Neckar : Aktion „Blaues Bändchen“

Das inzwischen zur guten Tradition gewordene Ereignis Lebendiger Neckar zielt auf die Stärkung des Bewusstseins für unsere Umwelt, es ist aber auch in seiner ungeheuren Vielfalt zu einem kulturellen Ereignis geworden. Zu diesem „Event“ veranstaltet die Heidelberger Künstlergruppe 79 e.V. in diesem Jahr eine große Mal – Aktion: Am Tag des Lebendigen Neckar können alle, die dazu Lust haben, ein kleines Bild malen beim Stand der Künstlergruppe im Hof des Heidelberg College (Neuenheimer Landstraße) Einzige Vorgaben: Querformat A 5 und viel, viel Blau. Papier und Farben stehen kostenlos bereit, auch Klebstoff und Schere, falls jemand eine Collage machen möchte.. Eine Altersbegrenzung gibt es nicht, weder nach unten noch nach oben !

Alle Bilder werden in einer Ausstellung gezeigt !

Die Eröffnung war am Sonntag, den 25. Juni 2006, um 11:00 Uhr

im FORUM für KUNST in der Heilig Geist Straße 21 in der Heidelberger Altstadt, wozu natürlich alle „Künstler“ und deren Freunde, überhaupt alle Heidelberger eingeladen sind.

Bürgermeister Dr. Eckhart Würzner wird die Ausstellung eröffnen, die schönsten Bilder prämieren und dafür das „Blaue Bändchen“ überreichen. Anschließend werden die Bilder verkauft für nur 2 Euro das Blatt, der Erlös kommt einem guten Zweck zu, dem Lernpatenschaftsprojekt LOS auf dem Emmertsgrund

Natürlich kann man auch mitmachen, wenn man am Tag des Lebendigen Neckar keine Zeit hat, die Kartenvorlagen sind ab sofort in der Galerie FORUM für KUNST kostenlos erhältlich, täglich (außer montags) zwischen 14 und 18 Uhr.

Wir würden uns freuen, wenn sich an dieser kulturellen und gleichzeitig auch sozialen Aktion möglichst viele Menschen beteiligen würden.

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DIE ILLUSION DES ANDEREN

Udo Dettmann – TO Helbig – Ulf Rickmann – Thomas Sander

Am Freitag, den 2. Juni 2006 um 20:00 Uhr eröffnete die Heidelberger Künstlergruppe die Ausstellung mit Arbeiten von 4 Künstlern aus Schwerin. Als die Welt der Kunst der neunziger Jahre von einem Diskurs über Interaktivität beherrscht schien, entstanden Fernsehkomödien, die mit Dosengelächter anstelle der Zuschauer über ihre Witze gelacht haben. Wozu dieses Lachen? Es zeigt uns, wann wir lachen sollen. Lachen ist Pflicht, nichts Spontanes, aber diese Antwort reicht nicht aus, da wir gewöhnlich nicht ohne Grund lachen. Die richtige Antwort wäre die, dass der ANDERE – hier vom Fernsehapparat verkörpert – uns sogar von unserer Pflicht zu lachen befreit, d. h. er lacht an unserer Stelle. Selbst wenn wir also, von einem anstrengenden Arbeitstag ermüdet, den ganzen Abend nur träge auf die Glotze starren, können wir danach sagen, dass wir durch das Medium des ANDEREN, einen wirklich schönen Abend verlebt haben. Es gibt offensichtlich Kunstwerke, die bereits ihre eigene Betrachtung beinhalten. Und es gibt Betrachter, die sich lieber vertreten lassen als selbst zu lachen, Furcht oder Mitleid zu empfinden. Sind nicht auch z. B. die zahlreichen Videoinstallationen in den großen Ausstellungen, deren Spieldauer die Verweildauer selbst der geduldigsten Betrachter um ein Vielfaches übertrifft, ebenfalls Selbstbetrachtungsapparate, die den Besuchern das Gefühl des Gesehenhabens und den Nichtbesuchern das Gefühl des Nichtsehenmüssens vermitteln? Ist es nicht so, dass die Besucher, die tatsächlich nur wenig sehen, den Umstand, dass viel zu sehen ist, so wahrnehmen, als ob sie viel sehen würden? Schauen sie, wie es ist mit dem ANDEREN aus MeckPom !

Letzter Ausstellungstag war Freitag, der 23. Juni 2006.

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Die Illusion des Anderen 1


Die Illusion des Anderen 2


Schülerwettbewerb Fußball
Schülerwettbewerb „Fußball“ im FORUM für KUNST

Beim Schülerwettbewerb der Heidelberger Künstlergruppe 79, unterstützt vom Freundeskreis des Gymnasiums des Englischen Instituts Heidelberg und dem Sport- sowie dem Fußballkreis Heidelberg, wurde diesmal das Thema „Fußball“ gewählt.
Anlass hierfür bot die in Deutschland stattfindende Weltmeisterschaft, die in zwölf Städten mit einem umfangreichen Programm Raum greifen wird.
Besonders aktuell in Heidelberg und der Region natürlich auch durch die innerstädtische Diskussion um das geplante Fußballstadion im Ortsteil Pfaffengrund.
Der Schülerwettbewerb als fester Ausstellungstermin hat bei der Heidelberger Künstlergruppe eine mehr als 15- jährige Tradition. Politische und soziale Themen wurden im Lauf der Jahre bearbeitet. Daneben aber auch Themen, die fast den Charakter einer Umfrage hatten.
Von daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wieder sehr viele kleine Kunstwerke geschaffen wurden (mehr als 500 Exponate) und sich Schülerinnen und Schüler von Schulen aus Heidelberg und der Region am Wettbewerb beteiligten.
Alle Techniken wie Zeichnung, Malerei und Collage kommen zur Anwendung.

Die Vernissage ist am Freitag, den 19. Mai 2006 um 17:00 Uhr.

Nach der Begrüßung durch Dr. Joachin Gerner, Kultur- und Sozialbürgermeister der Stadt Heidelberg, Gerhard Schäfer vom Sportkreis Heidelberg, Dr. Andreas Schneider-Neureither vom Freundeskreis des Englischen Instituts und Ludwig Schmeisser, können die vielen anwesenden Teilnehmer einen Preis aussuchen und sich mit einer Menge kleiner Leckereien versorgen.

Zu besichtigen war die Ausstellung bis zum 28.5. 2006

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Imagine

Die Heidelberger Künstlergruppe eröffnete am Freitag, den 28. April 2006, 20:00 Uhr im FORUM FÜR KUNST die Gastausstellung „Imagine visual art“ von Künstlerinnen und Künstlern aus Reykjavik, Island

Zu sehen waren grafische Arbeiten, unter anderem von Maria Magdalena Kjartansdottir und Pjetur Stefánsson, die inhaltlich und formal in unterschiedlichen Techniken das Thema visualisieren.

Die Ausstellung präsentierte nicht nur ein Spektrum herkömmlicher Techniken der Druckgrafik wie Radierung, Holz- bzw. Linolschnitt, Siebdruck, Offsetdruck oder Lithografie, sondern auch experimentelle Drucktechniken und Materialdrucke.

Die Präsentation dokumentierte ein weiteres Mal den seit Jahren erfolgreich betriebenen Austausch der Heidelberger Künstlergruppe mit Künstlerinnen und Künstlern aus dem In- und Ausland.

Bereits im Mai 2005 zeigten neun Künstlerinnen und Künstler aus Heidelberg ihre Ausstellung „unter Druck“ als Gäste von Islensk Grafik in Reykjavik.

Letzter Ausstellungstag war Sonntag, der 14. Mai 2006.

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Imagine
Ohne Titel


Haze Over Einladung

Im Rahmen der "Langen Nacht der Museen"
am Samstag, den 18.03.2006, 19:00 – 3:00 Uhr, zeigte die Heidelberger Künstlergruppe im FORUM FÜR KUNST die Ausstellung “ HAZE OVER ” mit Arbeiten von Christine de la Garenne und Via Lewandowsky.

Die Vernissage begann am Samstag, 18.03.2006 ausnahmsweise bereits um 18 Uhr.

Während eines vier monatigen Stipendienaufenthaltes der Bundeskulturstiftung in Peking entstand das Projekt NEOBIOTA von Christine de la Garenne und Via Lewandowsky.

Die in Heidelberg präsentierte Arbeit HAZE OVER zeigt Ausschnitte aus diesem Projekt und thematisiert den Versuch der Annäherung an eine fremde Kultur, die sich selbst in einem dramatischen Umbruch befindet.

Neobiota bezeichnet in der Biologie gebietsfremde Arten, die in Folge direkter oder indirekter menschlicher Mitwirkung in einen geographischen Bereich eingedrungen sind. Dadurch verändert sich nicht nur die Umgebung, sondern auch der Neuankömmling, der sich selbst anpassen und verändern muß.

Die urbanen Transformationsprozesse in einer Megalopole wie Peking folgen einem ähnlichen Prinzip. Die Veränderung der Umwelt vollzieht sich mitunter so schnell, daß einerseits die Heimat zur Fremde zu werden scheint. Zum andern verändern sich aber auch die Ideen der westlichen Kultur, wenn etwa Turbo-Kapitalismus und Staatskommunismus neue Symbiosen eingehen.

Christine de la Garenne und Via Lewandowsky untersuchten den Alltag mit dem Blick des Fremden. Während der 120 Tage ihres Aufenthalts dokumentierten sie 120 Gegenstände und Situationen. Es sind zugleich Momentaufnahmen einer gesellschaftlichen Umwandlung wie Indizien für den eigenen Adaptionsprozeß an die fremde Kultur.

In der Anfangszeit war ihr Blick vor allem auf besondere Details gerichtet. Bei der Erkundung der Stadt suchten sie nach Auffälligkeiten, die dem Besucher aufgrund ihrer Andersartigkeit sofort ins Auge fallen. Dabei entdeckten die Künstler unter anderem ein winziges Löffelchen als Schlüsselanhänger.

Ihre Nachforschungen ergaben, dass es sich bei dem metallenen Utensil um einen Ohrenreiniger handelt, ein Überbleibsel einer aus den Großstädten verschwindenden Tradition der Ohrenreinigung und –massage.

An der sich verändernden Auswahl von Situationen und Gegenständen lässt sich ablesen, wie die Beobachtungen in Alltags- und Lebensbereiche führt, mit denen man erst bei einem längeren Aufenthalt an einem fremden Ort in Berührung kommt. Die Künstler besuchten ein Altersheim, ein Waisenhaus, ein Bordell und suchten dort nach kulturellen Differenzen. Zur Auswertung ihrer Fundstücke führten die Künstler Gespräche mit Einheimischen und Interviews mit Fachleuten.

Die 120 Fotos werden von Texten begleitet, in denen die Künstler Hintergrundinformationen darlegen oder Situationen beschreiben, die sie selbst erlebt haben. Was dem westlichen Betrachter zunächst optisch bekannt zu sein scheint, kann sich durch die Texte als fehlgeleitete Interpretation des Betrachters erweisen. Umgekehrt kann das Fremde auf den Bildern durch den Text vertraut werden.

Bilder und Texte werden im Mai 2006 in einer Publikation des Hatje Cantz Verlags vorliegen.

Der letzte Ausstellungstag war Sonntag, der 23. April 2006.

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Werkspionage

– Hautnah –

„Werkspionage – Hautnah - “ ist der Titel der Ausstellung unter dem die vier Heidelberger Künstlerinnen Ursula Blaha, Michaela Cremer, Caroline Laengerer und Petra Lindenmeyer ihre Werke am 17. Februar 2006 im Forum für Kunst in Heidelberg präsentieren.

Zur Einführung sprechen Thomas Cohnen und Sandra Schlatter, danach folgt eine Performance von Regina Baumgart.

Das Projekt beinhaltet die Thematik der Haut als Schutz, Grenze, Hülle, zugleich als Reflektionsfläche für soziale und innere Projektion. Das Erreichen tieferer Bewusstseinsebenen berührt hautnah. Über einen längeren Zeitraum wurde dieses Projekt gemeinsam von den Künstlerinnen erarbeitet.

Ausgeführt sind die Arbeiten als Malerei und Mischtechnik auf Leinwand, Fotoarbeiten auf Leinwand und Papier, und als Objekte und Installationen aus Papier und Naturmaterialien.

Individuell vertritt jede Künstlerin ihre Sicht in eindrucksvoller Weise.

Ursula Blaha (Fotoarbeiten)
In den Selbstinszenierungen geht es um Momentaufnahmen menschlicher Erfahrung, die sich zwischen Zeigen und Verbergen abspielen. In diesem Zwischenbereich entstehen nach außen transportierte Innenbilder. Die Grundlage für die neuesten Arbeiten zum Thema „Werkspionage – Hautnah –„ bilden Fotografien aus verschiedenen Zeiten: der eigenen frühen Kindheit und der Jugendzeit der Mutter. Die mehrfache Bearbeitung der Fotos in der Dunkelkammer kommt einer Häutung gleich, welche die Bilder von ihren oberflächlichen Schichten befreit, um zu einer tieferen Aussage zu gelangen. Mit Hilfe von chemischen Prozessen findet eine Durchdringung verschiedener Zeit- und Erfahrungsebenen statt. Ohne dass es sein Geheimnis verliert, wird Fremdes, Unbekanntes zugänglich gemacht. Botschaften, die durch ihre Allgemeingültigkeit die existenziellen Schichten des Menschseins berühren, können sich herauskristallisieren.

Michaela Cremer
( Mischtechnik auf Leinwand, aus der Reihe Häute und Hüllen)
Felle und Federn sind weitsichtig. Es sind Augen, mit denen in große Fernen und Tiefen geblickt wird. Die Feder als Zeichen der Sehnsucht. Was zunächst wie das Feld des Leichten aussieht, ist möglicherweise der klägliche Rest eines vergeblichen oder tragischen Versuches, die vermeintliche Freiheit eines höheren Wissens zu erlangen. Nicht nur die Farbe sondern auch das Spiel von Licht und Schatten auf der Leinwand sind von Bedeutung. Durchlässigkeit und abweisendes Äußeres halten die Balance.

Caroline Laengerer (Objekte und Installationen aus Naturmaterialien)
„Statt in der Bildhauerei üblichen wertvollen Steine und Hölzer aus verschiedenen Ländern, verwende ich bei meinen Arbeiten Naturmaterialien, die ich unter anderem zu und mit Papier verarbeite. Das elementarste Prinzip unseres Lebens ist die Suche nach dessen Weg und Ziel. Dieser Versuch der Orientierung kehrt in verschiedenen Lebenszyklen immer wieder. Die Suche nach dem individuellen Glück veranlasst uns neue Wege zu gehen, Altes abzustreifen wie eine tote Hülle oder einen Kokon. So wie biologische, zytologische Zusammenhänge erklärbar aufeinander folgen, gelten auch im Leben Regeln des Vergehens, Abstoßens, des Erhaltens und Entwickelns von Neuem...“

Petra Lindenmeyer (Mischtechnik auf Leinwand) Petra Lindenmeyer zeigt Serien von kleinformatigen Leinwänden, die in einer speziellen Technik (Wollfäden werden in den nassen Acrylspachtel geklebt oder gestickt) gefertigt wurden. Wie in vorangegangenen Arbeiten beschäftigt sie sich mit dem Menschen und seiner Beziehung zur Umwelt; die Haut/Oberfläche ist zugleich Sensor und Angriffsfläche, eine poröse Membran, kein Schutzwall. Die Umrisslinien der Figuren vibrieren, sind in Gefahr, sich aufzulösen, werden aufgebrochen, die Außenwelt drängt in die menschlichen Formen hinein, füllt sie aus. Mit schützenden Gesten oder in kauernder Haltung suchen die Individuen vergeblich nach Abgrenzung, bunte Fäden fließen in sie hinein, scheinbare Bildraumtiefe verliert sich in dekorative Flächen und Muster. Die spielerischen poppigen locker-wabernden Fäden, welche einen überraschenden Effekt erzeugen, wenn man das Bild etwas von der Seite betrachtet, bilden einen Kontrast zum bedrohlichen Bildinhalt.

Vernissage am 17.2.2006, 20.00 Uhr im Forum für Kunst, Heilig-Geist-Straße 21, 69117 Heidelberg; Tel/Fax 06221-24023, Öffnungszeiten: Di - So 14 -18, Do 14 –22 Uhr.
Letzter Ausstellungstag ist Sonntag, der 12. März 2006.

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Ursula Blaha
Ursula Blaha

Caroline Laengerer
Caroline Laengerer

Michaela Cremer
Michaela Cremer

Petra Lindenmeyer
Petra Lindenmeyer


Atelierfenster Bergheimerstraße
Atelierfenster Bergheimer Straße


Cadima Sign
Cadima Sign
„Martinotto“

Fast schon ist es eine Tradition, dass die jeweils erste Ausstellung des Jahres im Forum für Kunst vom Kulturamt der Stadt Heidelberg organisiert wird.

Die Vernissage war diesmal am Freitag, dem 13. Januar 2006 um 20:00 Uhr.

Heidelberg ist eine Stadt der Maler und Zeichner. Das gilt unstreitig für die hier geborenen Carl Philipp Fohr, Karl Rottman, Ernst Fries und Wilhelm Trübner, die sich ihren Ruhm aber zumeist an anderen Orten erworben haben. Es gilt auch für viele andere, weniger berühmte Künstler, die, zumeist hier nicht geboren, einige Jahre oder ihr Leben in Heidelberg verbrachten, Freunde um sich sammelten und beachtliche, höchst unterschiedliche Œvres hinterließen. Christian Philipp Koester, Theodor Verhas im 19. und Walter Boeckh, Hans Fischer-Schuppach, Harry McLean im 20. Jahrhundert sind ein paar der Namen, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind.
In diese Reihe gehört der Maler Martinotto. Als Friedrich Martin Otto Kotzenberg 1909 in Dankersen bei Minden geboren, geriet er schon in der Schulzeit in den Bann der Dichtung des George-Kreises. Eine besondere Beziehung hatte er zu Percy Gothein, dem Heidelberger Professorensohn. Sein erstes Universitätsjahr verbrachte Martinotto 1928/29 in Heidelberg und studierte bei Friedrich Gundolf und Ernst Robert Curtius Literatur und bei Karl Hampe Geschichte. An die Bildende Kunst geriet er erst 1933 bis 1937 an der Düsseldorfer Kunstakademie.
Nach Kriegseinsatz in der Sowjetunion und Italien kam Martinotto 1953 nach Heidelberg, wo er zeitweilig an der Elisabeth-von-Thadden-Schule Kunstunterricht gab. 1955 kam als weiterer Wohnsitz sein Almhaus in Oviga, Tessin, hinzu. Im Hauptberuf war er freier Maler. Er hatte immer wieder auch Aufträge, orientierte sich aber nicht am Kunstmarkt, sondern schuf sich unter dem Einsatz aufwändiger Techniken eine eigene Bilderwelt, die sich zwischen der Moderne, dem Reich der Mythen und seiner unmittelbaren Umgebung bewegte. Wer die drei Nachkriegsjahrzehnte in ihrer Widersprüchlichkeit verstehen will, bei allem Reichtum an Formen häufige eine gedämpfte Farbgebung – das sind die Gegensätzlichkeiten, die Martinottos Werk prägen. Gestorben ist Martinotto 1973 in Bonn.
Die Ausstellung „Martinotto. Die Zeit in Heidelberg und in Oviga“ knüpft an die Ausstellungen an, die er ab 1964 in Heidelberg hatte: im Kunstverein, bei Grisebach und im Schlösschen. Zu danken ist den Leihgebern der Exponate und Frau Dr. Susanne Himmelheber für die Konzeption.

Letzter Ausstellungstag war Sonntag, der 12. Februar 2006.

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